Jenny
Abel
aus Husum/Nordsee stammend,
debütierte im Alter von sieben Jahren. Schülerin von Max Rostal und
Henryk Szeryng wurde sie früh von den Dirigenten Rudolf Kempe, Hans
Rosbaud und Hans Schmidt-Isserstedt gefördert. 1975 erste USA-Tournee,
weitere Konzertreisen dann auch nach Südamerika, Kanada, Asien,
Australien und Neuseelenad. 1983 trat Jenny Abel auf Einladung des
Kultusministeriums der Volksrepublik China als erste Solistin der BRD
zusammen mit dem Orchester der Zentralen Philharmonischen Gesellschaft
in Peking auf. Ihre Plattenaufnahmen, darunter die Gesamtwerke von
Schumann, Brahms und Bartók für Violine und Klavier, wurden vielfach
ausgezeichnet (u.a.: Deutscher Schallplattenpreis, Grand Prix du
Disque). "...Jahrhundertaufnahmen". (fono forum)
Nicht
nur in den
Ländern West-Europas sondern, lange vor der Wende, auch Ost-Europas
regelmäßig auftretend, erhielt Jenny Abel 1998 in Bukarest den
Jahrespreis der Rumänischen Musikkritik; dies sowohl für ihre
solistischen Leistungen als auch für ihren Einsatz zugunsten
rumänischer Musik und Musiker durch die von ihr 1992 gegründete
Organisation Aktion Filarmonica Rumänien e.V..
Neben der
klassischen und romantischen Violinliteratur spielt sie oft auch Werke
des 20. und 21. Jahrhunderts. Außer Gerhard Rosenfeld schrieben
eine ganze Reihe von KomponistInnen, wie Volker Blumenthaler, Jarmil
Burghauser, Violeta Dinescu, Ralf Emig, Hans Werner Henze, Tamara
Ibragimova, Yannis A. Papaïoannou Werke für sie.
Roberto Szidon
geboren 1941 in Porto Alegre (Brasilien), bestritt schon als Knabe Klavierabende. 1959 begann er sein Medizinstudium und entschied sich sechs Jahre später, inzwischen als Arzt tätig, endgültig für ein Pianistenleben. Seine internationale Karriere führte ihn zu ausgedehnten Konzertreisen auf dem amerikanischen Kontinent, nach Japan, in die Sowjetunion und nach Europa. Ende der 60er Jahre begannen Aufnahmeproduktionen bei der Deutschen Grammophon: russische Klaviermusik, dann eine GA der Skrjabin-Sonaten und von Liszt die Ungarischen Rhapsodien, Scherzi und Impromptus von Chopin sowie die Sonaten von Charles Ives. Zusammen mit Jenny Abel legte er in den siebziger Jahren eine GA aller Bartok-Werke für Violine und Klavier, später mit ihr die Schumann- Werke und die Sonaten von Villa-Lobos. Er hatte eine Professur an der Musikhochschule Düsseldorf inne. Krankheitsbedingt beendete Szidon in den 80ern seine Konzertauftritte und machte eine letzte Aufnahme 1992, mit Thomas Quasthoff Lieder von Schumann. Am 21. Dezember 2011 ist Roberto Szidon, eben siebzig Jahre alt, gestorben.