Theodor Kirchner
...,heutzutage ein Unbekannter, war ein Meister der Miniatur. Großes hat er nicht komponiert. Aber auf etwa 1000 Klavierstücke hat er es gebracht - neben ein paar Liedern und Chören, Orgel- und Kammermusikwerken... 'Leitstern' seiner Kunst war Robert Schumann. Dessen Innerlichkeit, Fantasiereichtum und Genialität haben Kirchner derartig beeindruckt und beeinflusst, dass ihn seine Zeitgenossen bewunderten, aber auch mit Spott bedachten. Geboren wurde er am 10. Dezember 1823 in Neukirchen bei Chemnitz, und noch immer ehrt ihn die Gemeinde Wittgendorf, wo die Familie ab 1825 lebte. Der hochbegabte Vierzehnjährige lernte in Leipzig Mendelssohn-Bartholdy und Schumann kennen, erfuhr eine gründliche Ausbildung und ging 1843 durch Vermittlung von Mendelssohn als Organist nach Winterthur. Zürich, Meiningen, Würzburg, erneut Leipzig und dann Dresden wurden zu Stationen seines rastlosen Lebens und seiner Suche nach Einkünften und Entfaltungsmöglichkeiten. Wagner, Brahms und Mathilde Wesendonck kreuzten seine Wege; Clara Schumann kam er näher. Am 18. September 1903 verstarb Theodor Kirchner arm und krank in Hamburg. (Eberhard Kneipel in der OTZ, 18.1.2014)